Im alter von ca.4-6 Wochen werden unsere Rassenkaninchen bei uns in Deutschland durch Tätowieren einer Nummer in jeder Ohrmuschel gekennzeichnet.

Dies ist zwar nicht die einzige Möglichkeit, Kaninchen dauerhaft zu kennzeichnen, aber wohl die beste und sicherste.

 

Als Alternative bieten sich beispielsweise auch noch Ohrmarken an.

Diese können jedoch ausgewechselt oder von den Tieren ausgerissen werden,

so das Tätowieren letztlich doch die sicherste und für die Tiere gefahrloseste Möglichkeit bleibt.

 

Die Kennzeichnung dient der eindeutigen Identifizierung des Tieres.

Diese Identifizierbarkeit ist unter verschiedenen Gesichtspunkten sehr wichtig:

in Deutschland wird die Kaninchenzucht noch sehr stark vom Sammlungswettbewerb beherrscht.

 

Um jedoch Tiere mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlich als Wurfgeschwister ausmachen zu können, bedarf es der fortlaufender Nummerierung.

Es ist auch wichtig und von Interesse, dass Alter eines Kaninchen zu kennen.

Damit bei der Kennzeichnung der Kaninchen alles seine Ordnung hat, gibt es im Zentralverband Deutscher Kaninchenzüchter (ZDK) feste Vorschriften, nach denen die Tätowierung des Kaninchen zu erfolgen hat.

 

Ins rechte Ohr bekommt das Kaninchen das Vereinskennzeichen tätowiert.

Dies setzt sich aus dem Buchstabencode für den betreffenden Landesverband (Bayern)und der laufenden Nummer (862)für den betreffenden Verein zusammen.

Bei den Tieren von Jungzüchtern wird ein - J – (BJ) dazwischentätowiert, bei genehmigten Kreuzungen zur Verbesserung der Rasse wird ein - K –(KB) , bei Neuzüchtungen ein – N –(NB) vortätowiert.

 

 

Ins linke Ohr des Tieres wird erst der Geburtsmonat in Ziffern z.B. von 1-12 , die Endziffer des Geburtsjahres z.B. 2004 und die fortlaufende Zuchtbuchnummer tätowiert.

Diese beginnt bei jeder Rasse und bei jedem Farbenschlag mit - 1 - und wird für das ganze Jahr fortlaufend tätowiert.

 

Das rechte Ohr:

 

Hier die passenden Beispiele : B 862 im rechten Ohr besagt das es sich um den Verein

                                                 Nr.: 862 des Landesverband Bayern handelt.

 

: B J 862 im rechten Ohr besagt das es sich um einen Jungzüchter aus den Verein

                                                 Nr.: 862 des Landesverband Bayern handelt.

 

Das linke Ohr:

 

 Hier das passenden Beispiele : Nr.: 2 4 9 im linken Ohr bedeutet

2 = Februar im Jahre 2004 und das 9. Kaninchen seiner Rasse in diesem Verein.

 

 

Das Tätowieren durch unserem Sandel`s Robert:

 

Beim tätowieren der Jungtiere ist eine bindende Reihenfolge einzuhalten:

So sind erst alle Rammler 1,0 (Buben) und dann erst die Häsinnen 0,1 (Mädchen) zu tätowieren und zu nummerieren.

 

Auch das hat seinen guten Grund:

So wird zumindest größtenteils vermieden, dass Jungtiere aufeinander folgender Würfe

als ** Wurfgeschwister ** ausgestellt werden.

 

Folgt also eine Sammlung den Häsinnen noch ein Rammler mit höherer Nummer nach, so kann der Preisrichter diese Tiere als Einzeltiere bewerten.

 

Darum ist es nötig, beim nachsehen der Geschlechter, gut aufzupassen, oder wenn es nun passiert ist eine Bescheinigung des Vereinszuchtbuchführers beizulegen.

Nach dem Deckakt soll der der Züchter seinen Deckschein ausfüllen, auf dem Rasse,

Farbenschlag und Kennzeichnung der Elterntiere, sowie das Deckdatum vermerkt ist.

 

Wenn die Jungtiere ca. 4 Wochen alt sind, trägt der Züchter an die dafür vorgesehene Stelle die Zuchtmeldung, Wurfdatum, Wurfergebnis sowie den Farbenschlag und das Geschlecht eines jeden Jungtieres ein und lässt den Schein umgehend dem Vereinszuchtbuchführer zugehen.

Dieser trägt die Kennzeichen der Tiere dort ein und leitet die fertige Zuchtmeldung an den Tätowiermeister weiter.

Der sollte dann auch schnell tätig werden.

Er darf die Jungtiere nur so lange tätowieren, wie diese noch bei der Mutter sitzen.

Zu spät gekennzeichnete Tier ( man erkennt sie daran, dass bei Ihnen das Täto nicht nachgewachsen ist.)

Auch bei Zwergrassen ( Hermelin/Farbenzwerge ) kann man im Alter von 6 Wochen mit der speziellen Zange problemlos tätowieren.

 

Das Tätowieren im gesamten Verein hat durch den einzigen, von den Mitgliedern gewählten Tätowiermeister oder durch seinen ebenfalls gewählten Stellvertreter zu erfolgen.

Man erkennt den Tätowiermeister am schwarzen Passat sowie mit schwarzem Aktenkoffer und blauen Gummihandschuhen. ( Der Tätowiermeister hat den Spitzname unter den Kaninchen als OP ruft Dr. Zange).

Zur Geschichte des Tätowierens:

 

In älteren Kaninchenbüchern wird teilweise noch vorgeschlagen, dass der Züchter die zu tätowierenden Tiere durch Entfetten und reinigen der Ohrmuschel auf`s` Tätowieren vorbereiten müsse.

Ob dies tatsächlich etwas bringt, kann ich nicht beurteilen.

Schaden dürfte es jedenfalls nicht.

 

Zum Tätowieren hält der Züchter das Kaninchen auf den Tisch sitzend leicht fest.

Der Tätowiermeister setzt die Nadelzange so am Ohr an, dass er nach Möglichkeit keine größere Ader trifft und drückt kurz und kräftig zu, damit die richtiggelocht sind.

Dann reibt er die gewebefreundliche Spezialtusche kräftig ins Ohr, damit sie tief in alle Nadellöcher eindringt.

Allein dieses Einreiben der Tätotusche – hier darf man als Tätomeister keine Angst vor schmutzige Hände haben ( darum trägt unser Tätomeister Robert blaue Handschuhe) – und der einwandfreie Zustand der einzelnen Nadelzahlen und der Druckgummis, die man regelmäßig überprüfen sollte, entscheiden über die spätere Qualität der Tätowierung.

 

Wenn sie bei unserem Vorstand Norbert Holzmann in die Ohren schauen sehen sie das Vereinskennzeichen B 862 eintätowiert ( sie können gerne nachschauen).

 

Was ist zu tun, wenn der Tätomeister sich vertan hat ????

 

Sollte man ihn für 4 Wochen als Stallbursche verurteilen????????????

1 Jahr Brotzeit umsonst ?????

Nein auch hiefür gibt es Regelungen.

Was ist also zu tun ?????

 

Der einfachere Fall !!!!

Das kommt darauf an, ob er bereits Tusche ins Ohr gerieben hat oder nicht.

Hat er nur die falsche Nummer gedrückt, so sollte man die Tiere in den Stall zurücksetzen und später, wenn die Löcher wieder zugeheilt sind, erneut mit der richtigen Nummer kennzeichnen.

 

 

Der schwierigere Fall !!!!

Hat der Tätomeister das falsch tätowierte Ohr bereits mit Tusche eingerieben, sieht die Sache schon schlechter aus.

Haben zwei Tiere die gleiche Nummer, so muss er durch anhängen einer Null bei einem Tier dieses wieder eindeutig identifizierbar machen.

Hat er die falsche Monats- oder Jahreszahl eintätowiert, so muss er dies dem Zuchtbuchführer mitteilen, damit es im Vereinszuchtbuch vermerkt und den Züchter eine entsprechende Bescheinigung ausstellt, damit später beim Ausstellen seiner Tiere keine Schwierigkeiten bekommt.

Keinesfalls sollte jedoch ein Kaninchen mit einer Doppeltätowierung versehen werden.

Eine solche bedingt genau wie eine unleserliche Tätowierung den Ausschluss den Ausschluss des betreffenden Tieres von der Bewertung.

Probleme bereitet immer wieder die Tatsache, dass wegen der Pigmentierung der Haut, besonders bei schwarzen und blauen Kaninchenrassen, die Tätowierungen manchmal sehr schlecht lesbar sind.

Zumeist trägt der Tätomeister daran nicht die Hauptschuld, sondern es liegt am Zusammenwirken der Pigmentierung der Ohrenhaut mit der Tätotusche.

 

Ab 2003, darf nur noch mit schwarzer Tusche tätowiert werden, andersfarbig tätowierte Kaninchen werden von der Bewertung ausgeschlossen.

Außerdem muss jeder Tätomeister die Tätozange und die benutzten Zahlen nach dem tätowieren Desinfizieren.

 

Sichtbar und offensichtlich kranke Tiere dürfen auf keinem Fall tätowiert werden.